alte Felsnägel

Diese Woche ist alten Bildern, Berichten und Kunstwerken aus dem Alpstein gewidmet.
Hier folgt eine Textzusammenstellung, über das, was die alten Bergretter zur Entwicklung des Kletterns in den Kreuzbergen ausgesagt haben.

Alte Felshaken, herausgeschlagen in den 90er Jahren bei der Sanierung der alten Kletterrouten in den Kreuzbergen

Alte Felshaken, herausgeschlagen in den 90er Jahren bei der Sanierung der alten Kletterrouten in den Kreuzbergen

Ganz früher ist wohl mal ein Geisshirt, ein Jäger, Edelweisssammler oder auch ein neugieriger Schulbub auf den Kreuzbergen herum geklettert. Ohne Haken, ohne Seil, ohne Kletterpartner.

Die offizielle Erstbesteigung der Kreuzberge erfolgte dann von Brülisau aus durch Carl Egloff und den Appenzeller Schlossermeister Johann Nänny 1893. Geklettert wurde damals in Nagelschuhen oder barfuss und mit Hilfe eines Pickels. Es wurden noch keine Felshaken zur Zwischensicherung benutzt, diese schon gar nicht als Kletterhilfe zur Fortbewegung verwendet. Das eventuelle Hanfseil wurde nur an schwierigen Stellen umgebunden. „Die ersten Haken sind zum Abseilen verwendet worden.“

„Lange waren einige Gipfel der Kreuzberge unbestiegen und Wände noch nicht bezwungen. Dies machte sie weitherum bekannt.“ „Die Kreuzberge waren berüchtigt gewesen, es kamen viele Auswärtige zum Klettern, einige sind auch verunfallt.“

„Ende 30er anfangs 40er Jahre bediente man sich der Mauerhaken und Karabiner zum Sichern. Die einen haben sich aber auch daran festgehalten, hochgezogen oder die Haken als Steighilfe benutzt.“ Die Möglichkeiten des Anbringens der Mauerhaken waren nur bedingt möglich, es benötigte einen Riss im Felsen, in welchen man den Haken eindengeln konnte. Der Vorangehende hämmerte die Haken in den Fels, hängte das Seil mittels Karabiner ein und der Nachkommende schlug diese zur Wiederverwendung wieder heraus. „Die Haken wurden aus Geldmangel von einigen selber geschmiedet, andere liessen sie wohl vom Dorfschmied herstellen.“ Bevor Karabiner und Klettergurte erfunden waren, wurden Ringhaken verwendet: Die Kletterer hatten das Seil um den Bauch geknüpft. Um sich am Ringhaken zu sichern, mussten sie sich ausbinden, das Seil durch den Ring fädeln und dann wieder einbinden. Mittels dieser Kletterhilfen konnten bisher noch nicht durchstiegene Wände bezwungen werden. „Das Schlagen der Hämmer war weitherum zu hören.“ „Viele dieser Felshaken blieben während Jahrzehnten in den Wänden.“
Dieses technische Vorgehen war bei vielen Bergsteigern der älteren Generation ziemlich verpönt und wurde als ‚alpine Schlosserei‘ beschimpft, welche ’nichts mit Bergsteigen zu tun habe‘.

In den 50er Jahren wurden dann auch Bohrhaken verwendet, „damals wurde noch von Hand gebohrt“. „Die schwierigen Wände reizten viele Kletterer und so waren häufig mehrere Seilschaften unterwegs. Es kamen auch viele Anfänger, denn die Berge hatten ja schon Sicherungen drin.“ „Es gab einige Unfälle.“ „Als wir bei der Schutzhütte auf der Roslen noch keinen Funk hatten, musste einer zur Bollenwies runter, um die Rettungskolonne Sax zu alarmieren.“

Wetterzeichen und Bauernregeln

Neues Jahr – neues Projekt: Bergrettung, Wetterzeichen und Hausmittelchen

Der Sammlung von Erzählungen wie es doazmol in den Rettungskolonnen zu und her ging, aus was die Ausrüstung bestand, wie trainiert wurde, wie die Mannschaften koordiniert wurden etc. sind die nächsten Monate gewidmet.

Da das Beurteilen des kommenden Wetters für alle Berggänger noch immer sehr wichtig ist, möchte ich auch das alte Wissen über beobachtete Wetterzeichen und deren Folgeschlüsse sammeln, regional auf das Rheintal bezogen oder gar lokal auf einzelne Gebiete.

Bauernregeln waren allgemein gültig, wurden im ganzen deutschsprachigen Raum ähnlich verwendet, waren gereimt, um sie sich besser merken zu können. Manche treffen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu, manche gar nicht, manche sind einfach nur lustig. Die in alten Schriften enthaltenen Bauernregeln werde ich hier monatlich publizieren, aber mein Interesse gilt den lokalen/regionalen Wetterzeichen und ich würde mich freuen, wenn Sie mir Ihre Beobachtungen oder Kenntnisse mitteilen würden.

Und zum Thema „Erste Hilfe“ gehören natürlich auch die damaligen Hausmittelchen und Geheimrezepte gegen allerlei Gebresten. Im Zusammenhang mit der Sammlung alter Kochrezepte, tauchten auch Rezepte für Hausmittelchen auf. Haben auch Sie Anleitungen für diese Hausmittelchen, freue ich mich über deren Einsendung.